Festplatten Datenrettung
Festplatten sind Speichermedien, die Daten auf
magnetischen Scheiben speichern, die sich mit hoher
Geschwindigkeit drehen. Festplatten können aus verschiedenen
Gründen ausfallen oder beschädigt werden, zum Beispiel durch
logische Fehler, mechanische Schäden, Überspannung, Wasser-
oder Brandschäden. In solchen Fällen kann eine
professionelle Festplatten
Datenrettung von Festplatten notwendig sein, um die
verlorenen Daten wiederherzustellen. Bei Festplatten mit
physikalischen Beschädigungen muss diese im Reinraum
geöffnet werden, um die weiteren Maßnahmen zur erfolgreichen
Datenrettung zu bestimmen. Nur der Reinraum schützt die
empfindlichen Magnetscheiben beim Öffnen einer Festplatte
genügend vor Staub und Verunreinigungen. Wenn sich auf der
magnetischen Oberfläche Staub ansetzt, besteht die Gefahr
eines Headcrashes.
Einige Modelle justieren die Köpfe am Deckel der Festplatte.
Wenn so eine Festplatte unfachmännisch geöffnet wird, geht
die ursprüngliche Postition des Schreib/ Lesekopfes verloren
und die Festplatte wird zu einem extra schweren Fall für den
professionellen Datenretter.
Einige Datenrettungsunternehmen
verlangen bei bereits geöffneten Festplatten eine extra
Gebühr.
Die Preise für die Datenrettung werden auf jeden Fall
steigen, wenn die Platte unfachmännisch geöffnet oder
manipuliert wurde. Deswegen bitte alle unsere Tipps mit
absoluter Vorsicht anwenden. Wenn die Daten wichtig sind, am
besten gar keine Selbstuntersuchungen starten oder Tipps
anwenden, sonder gleich professionelle Hilfe suchen.
Zu den bekanntesten Herstellern von Festplatten gehören Seagate, Western Digital, Toshiba, Samsung und Hitachi. Jeder Hersteller hat seine eigenen Merkmale und Besonderheiten bei der Konstruktion und dem Betrieb von Festplatten. Daher ist es wichtig, einen erfahrenen und zuverlässigen Datenrettungsdienst zu wählen, der über das nötige Know-how und die passenden Werkzeuge verfügt, um eine erfolgreiche Datenrettung von Festplatten zu gewährleisten.
Anleitung für die Datenwiederherstellung bei Festplatten
Wenn eine Festplatte nicht mehr funktioniert, aber noch wichtige Daten enthält, die benötigt werden, kann man selbst einen Datenrettungsversuch ausprobieren.
Die erste Regel dabei ist, nichts mehr auf die betroffene Festplatte zu schreiben. Also auch das Datenrettungsprogramm muss unbedingt auf einer anderen, funktionierenden Festplatte installiert werden.
Je nachdem wo sich die defekte Platte befindet, muss sie
zunächst ausgebaut werden. Dabei immer erst alle Schalter
auf 'aus' setzten und den Netzstecker ziehen, um das Gerät
vom Strom zu trennen.
Bei externen Platten liegt der Fehler manchmal am Gehäuse
und wenn die Platte ausgebaut und woanders angeschlossen
wird, kann die Festplatte unter Umständen wieder
funktionieren.
Auch eine Notebook-Platte muss ausgebaut werden, die
Anleitung dazu findet sich oft im Internet, im Zweifelsfall
sollte man das lieber einen Fachmann machen lassen.
Nach dem Ausbau muss die defekte Festplatte als zweite oder weitere Festplatte an den Rechner angeschlossen werden. Dies kann entweder über ein (funktionierendes) externes Gehäuse (IDE oder SATA) und externen Anschluss (USB, Firewire, Esata) geschehen oder im Inneren des Rechners direkt an den IDE oder SATA-Anschluss. Hierbei beachten, dass die Platte unbedingt als Slave fungieren muss, also gegebenenfalls die Jumper entsprechend setzten. Von der defekten Festplatte darf nicht gebootet werden! Die Anleitung zum Setzen der Jumper befindet sich auf jeder Festplatte.
Überprüfen Sie nach Anschluss der Platte, ob diese auch korrekt vom Rechner erkannt wird., Bei Windows können Sie dies über die Datenträgerverwaltung überprüfen. Rechtsklick auf den Arbeitsplatz und dann auf den Menüpunkt 'Verwalten' klicken. Dann die Datenträgerverwaltung anwählen und prüfen, ob die Festplatte erscheint. Falls sie dort nicht erscheint, ist die Platte entweder verkehrt angeschlossen oder sie ist physikalisch defekt. Bei physikalischen Beschädigungen hilft nur eine professionelle Datenrettung.
Wenn die betroffene Platte richtig angeschlossen ist, ist
der nächste Schritt, eine Image-Kopie (Sektor für Sektor)
dieser Platte zu erstellen. Dazu benötigen Sie eine
mindestens gleichgroße (Kapazität) Festplatte, auf die das
Image gespeichert wird und ein Programm zum Erstellen des
Images.
Falls die Festplatte defekte oder schlechte Sektoren hat,
muss sowieso ein Image der Platte gemacht werden. Generell
ist die Arbeit mit einem Image sinnvoll und unbedingt zu
empfehlen, falls die Festplatte nicht mechanisch beschädigt
ist. Unter Umständen führt das Betriebssystem
Schreibvorgänge auf der betroffenen Festplatte durch, wobei
die dabei überschriebenen Daten verloren sind. Ebenso kann
ein Totalausfall der defekten Festplatte dem
Datenrettungsversuch schnell ein Ende bereiten. Mit der
Arbeit an einer Image-Kopie vermeiden Sie weitere
Beschädigungen an der bereits defekten Festplatte.
Falls es nicht gelungen ist, ein brauchbares Image der
Festplatte zu erstellen, sollten alle weiteren Versuche
abgebrochen werden. Die Datenrettung sollte jetzt nur noch
ein Spezialist für Datenrettung vornehmen.
Nachdem das Image korrekt erstellt wurde, haben Sie nun mit der Image-Festplatte den identischen Inhalt wie auf der defekten Original-Platte. Die Original-Platte sollte nun vom Geräte getrennt werden und an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Als nächstes wird über die Datenrettungs-Software die Image-Festplatte ausgewählt und muss nun gescannt werden, d.h. die Festplatte wird auf alle erhältlichen Informationen des ursprünglichen Dateisystems hin untersucht. Dies wird je nach Kapazität und Fehlermenge der Festplatte unterschiedlich lange dauern. In der Regel benötigt man zum Scannen von 50 GB ca. eine Stunde. Falls der Scanvorgang wesentlich länger dauern sollte, ist möglicherweise irgendein Problem aufgetaucht. Bei Fehlermeldungen über zu viele Lesefehler oder bei einem Scan, der zu lange dauert, sollte dieser abgebrochen werden und die Datenrettung einem Profi überlassen werden. Manchmal muss man vor dem Scan das richtige Dateiformat angeben. Falls man sich dessen nicht sicher ist, wird es der Festplatte nicht schaden, den Scan mit einem anderen Dateisystem durchzuführen. Daten können dann allerdings nicht gefunden werden.
Wenn der Scan abgeschlossen wurde, gilt es zu überprüfen, welche Daten gerettet wurden und in welchem Zustand sie sich befinden. Zum Schluss können die geretteten Daten auf eine neue Festplatte oder ein anderes Speichermedium kopiert werden.
Zur Zusammenfassung nochmal die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Datenrettung:
Nie die Datenrettungs-Software oder andere Daten auf die vom Datenverlust betroffene Festplatte schreiben. Jeder Schreibvorgang könnte wichtige Daten überschreiben.
Arbeiten Sie immer mit einer Image-Kopie Ihrer defekten Festplatte.
Schließen Sie die zu untersuchende Festplatte immer als Zweit-Festplatte an den Rechner. Von dieser Festplatte darf nicht gebootet werden.
Kopieren und Speichern Sie die geretteten Daten nie auf die defekte oder die Image-Festplatte sondern immer auf eine anderes, funktionierendes Medium.
Aufbau einer Festplatte
Bei einer Festplatte werden die Daten binär auf die Oberfläche einer ferro-magnetischen Scheibe geschrieben. Jede Festplatte besitzt eine modellbezogene, individuelle Logik. Über ein internes Microprogramm wird die Festplatte verwaltet. Der Aufbau einer Festplatte ist zwar recht simpel, aber die Bauteile sind extrem präzise aufeinander abgestimmt. Ein Austausch von Komponenten reicht bei den modernen Festplatten nicht mehr aus, um wieder an die Daten ran zu kommen. Nach einem Austausch von Teilen stimmt die original Konfiguration nicht mehr. Bei einem professionellen Datenretter wird dieses Problem durch eine Abstimmung mit den neuen Komponenten umgangen. Daher sollte man nicht selbst Teile austauschen, da nach einer Manipulation die Datenrettung auch für den professionellen Anbieter schwierig wird.