Der Datenrettungsprozess
Die Diagnose:
Unter einer Diagnose versteht sich
meistens eine Vorabuntersuchung des Zustandes des
Datenträgers und ein Kostenvoranschlag. Einige Labore
liefern dabei eine Dateiliste mit den funktionsfähigen Daten
oder eine Schätzung der rettbaren Dateien in Prozentangaben.
So ein Art von Diagnose ist meistens mit Manipulationen an
dem Datenträger verbunden. Danach bleiben für andere Firmen
leider nur wenig Möglichkeiten, eine Datenrettung
durchzuführen, da jeder Angriff auf die beschädigte
Festplatte die Erfolgschancen minimiert. Das betrifft die
Festplatten-Laufwerke. Eine Datenrettung von Flash
Speichermedien kann unbegrenzt wiederholt werden, wenn die
FLASH Speicherchips physikalisch nicht beschädigt sind.
Die Datenrettung von Festplatten:
Die meisten Datenrettungslabore
versuchen, ein komplettes Image der Daten zu erstellen.
Dabei werden zuerst die Filetabellen und danach die
Datenbereiche ausgelesen. Handelt es sich um beschädigte
Filestrukturen, RAID Festplatten, gelöschte Daten oder
verlorene Partitionen, wird ein Datenträger komplett
ausgelesen. Sollte ein normales Auslesen bedingt durch
Oberflächendefekte nicht möglich sein, beginnen die
Datenretter mit dem Auslesen von einzelnen Dateien. Dabei
ist es sehr wichtig, dass der Datenretter vollständige
Informationen über die gesuchten Daten hat. Die Logische
Datenrettung erfolgt meistens nicht am Originalmedium.
Speicherkarten, USB-Speichersticks und SDD Datenrettung:
Fast alle Festkörper-Datenträger speichern RAW-Daten mit Hilfe von einem Controller auf den Flash Speicher. Deswegen werden Sie auch Flashlaufwerke genannt. Sollte der Controller oder der FLASH Speicherchip defekt sein, kann die Datenrettung mittels Auslöten der einzelnen Speicherchips und weiterem Auslesen an einem externen FLASH Reader erfolgen. Probleme gibt es erst, wenn die RAW Daten vom FLASH Speicher ausgelesen sind. Um die RAW Daten in funktionsfähige Daten zu modifizieren, braucht jeder Datenretter viel Erfahrung und spezielle Werkzeuge. Oft liefern die FLASH Speicherchips inkorrekte Daten beim Auslesen, die durch spezielle Software-Analystoren korrigiert werden müssen. Diese Entwicklungen befinden sich noch in der Anfangsphase und ein Großteil der Datenretter setzt diese Optionen bei der Datenrettung gar nicht an.
Datenrettung unmöglich? Was nun?
Keine Panik, manchmal fehlt dem Datenretter im Einzelfall nur die nötige Erfahrung oder Laboreinrichtung. Ein großer Name und Label spielen dabei keine Rolle. Oft werden die Daten von kleinen und unbekannten Laboren gerettet, nachdem die größeren Datenretter aufgegeben haben. Sind die Daten viel wert, sollte ein zweiter Versuch unbedingt durchgeführt werden. Von Vorteil sind hierbei vollständige Informationen über die Art des Schaden vom ersten Datenretter.
Sollte es sich um einen Headcrash handeln, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Datenrettung bei den modernen Festplatten sehr gering. Bei allen anderen Schäden lohnt sich ein zweiter Versuch aber meistens.
Die modernen Western Digital Festplatten sind sehr oft ein Fall für die unmögliche Datenrettung. Das Problem liegt an den Adaptiven, die nicht an die Veränderungen angepasst werden. Sollte eine Datenrettung auf Basis eines Austauschs mithilfe von Ersatzteilen erfolgen, wird es meisten zu keinem Erfolg kommen. Um die Datenrettung von WD Festplatten durchzuführen wird spezielle Software Manipulation an dem Microprogramm jeder Festplatte einzeln durchgeführt. Oft erfolgt dadurch die Datenrettung ohne die Festplatte zu öffnen auch wenn sie vorher geklackert hat.
Wenn ein Festkörper-Speichermedium als unrettbar erklärt wird, handelt es sich oft nur um die Unkompetenz des Datenretters, da die Daten von den FLASH Speicherchips nur selten verschwinden. Ein Großteil der Datenrettungslabore besitzt jedoch nicht die notwendige Erfahrung und spezielle Einrichtung für eine erfolgreiche Datenrettung von Flash-Speichern.