Umbau der Elektronik (PCB) bei Hitachi (HGST) Festplatten
Wenn eine Festplatte nicht mehr
funktioniert, muss als erstes die Fehlerursache bestimmt
werden. Bevor man nicht sicher ist, dass der Defekt
tatsächlich an der Elektronik liegt und ob ein Austausch bei
dem betroffenen Festplattenmodell erlaubt ist, sollte man
keine Versuche unternehmen. Es besteht die Gefahr, Schäden
zu verursachen, die eine Datenrettung im Endeffekt unmöglich
machen können und dass die Daten unwiederbringlich verloren
sind.
Um die Elektronik auszutauschen, muss sie von der Festplatte
abgeschraubt werden. Bei Hitachi Festplatten ist die PCB,
wie auch bei den meisten anderen Festplatten, mit
Torx-Schrauben befestigt. Durch die Schrauben werden die
Kontakte aneinander gedrückt. Der Motor wird durch eine
Flex-Kabel-Verbindung mit der Elektronik verbunden.
Die Elektronik kann man nach Entfernen der Schrauben, wofür
man einen passenden Schraubenzieher benötigt, einfach
abheben. Für 3,5 Zoll Festplatten werden meist Torx 8
Schrauben, für die kleineren 2,5 Zoll Festplatten meist Torx
6 Schrauben verwendet.
Richtige Festplattenelektronik.
Wenn sicher gestellt wurde, dass die
Fehlfunktion einer Festplatte definitiv an der Elektronik
liegt, kann man bei manchen Serien und Modellen die
Festplatte wieder reparieren, indem die Elektronik durch
eine baugleiche ausgetauscht wird. Dazu benötigt man aber
die richtige und passende PCB haben. Wichtig ist hierbei die
Modellbezeichnung der Festplatte. Diese Nummer muss bis auf
die Angabe der Festplattenkapazität gleich sein.
Beispielsweise haben die Festplatten IC25N080AT und
IC25N060AT die gleiche Elektronik, die austauschbar ist.
Auf der Elektronik selbst befindet sich noch ein kleiner,
weißer Aufkleber. Die erste und oberste Nummer auf diesem
Aufkleber muss ebenso übereinstimmen. Falls diese Nummer
nicht gleich ist, kann die zu rettende Festplatte durch
unpassende Bauteile beschädigt werden.
Alle weiteren Nummern und Angaben auf der Elektronik sind
für einen Wechsel nicht von Bedeutung sondern dienen nur der
internen Herstellerbezeichnung.
Umbau der Festplattenelektronik
Auch wenn die Festplatte nicht mehr
anläuft ist es noch lange nicht sicher, dass der Motor
kaputt oder eingerastet ist. Manchmal saugen sich auch die
Köpfe auf den Magnetplatten außerhalb der Parkzone fest. Um
die Köpfe aus dem User Bereich zu enfernen, benötigt man
spezielles Werkzeug. Wenn die Scheiben dabei mit Gewalt
gedreht werden, entstehen durch die Köpfe Kratzer auf dem
Medium und dann kommt es meist sehr schnell zum Headcrash.
Wenn es unklar ist, dass der Fehler an dem Controller liegt
und dies bei dem Festplattentyp zugelassen ist, besteht die
Risiko, dass sowohl die Daten als auch die PCB
Elektronikplatine verloren geht. Wenn eine Festplatte gar
nicht mehr anläuft, kann sie möglicherweise durch den
Austausch der Elektronik wieder zum Laufen gebracht werden.
Jedoch sollte man sich dabei nicht allzuviel Hoffnung
machen. Das Austauschen der Elektronik kann funktionieren,
muss aber nicht.
Typische Fehler der Festplattenelektronik (PCB)
Logische Fehler (Herstellerschutz)
Oft geht die Elektronik durch den
sogenannten Herstellerschutz kaputt. Hitachi ( IBM Linie )
schreibt «WriteLock» Bytes in den RAM Speicher,
sobald ein Fehler im Microcode entdeckt wird. Dadurch wird
eine weitere Beschädigung des Wartungsbereichs verhindert.
Die Elektronik auf der Festplatte kann nicht mehr benutzt
werden, obwohl technisch gesehen keine Teile beschädigt
sind. Hitachi Native (ältere Modelle) verändert den
Microcode im ROM sobald ein nicht-reparierbarer Defekt auf
dem Medium entdeckt wird. Die Festplatte fährt nicht mehr
hoch, geht sofort in den «Safe Modus» und somit
wird das Medium nicht weiter zerstört.
Motorsteuerung
Ältere Serien haben Schwachstellen
an der «Smooth» Motorsteuerung, genannt SMD.
Durch eine Fehlfunktion wird die SMD überhitzt und brennt
durch. Eine Umbau schafft meistens keine Abhilfe, da beim
Durchbrennen eine Reihe weiterer Bauteile mit beschädigt
wird. Die Fehler sind meisten mit Rauch und Brenngeruch
verbunden.
Überspannung
Einige Festplatten-Serien haben einen in die SMD integrierten Überspannungsschutz. Sobald eine falsche Spannung anliegt, werden die SMD so überhitzt, dass die Platine durchbrennt. Einige Serien haben mehrere Schutzelemente gegen Überspannung in der Elektronik integriert. Bei Überspannung wird die Spannung so umgeleitet, dass es einen 12 oder 5 Volt Kurzschluss gibt. Mit der Festplatte kann danach kein PC mehr hochfahren.
Elektronik umgebaut − aber keine Funktion
Wenn die Festplatte nach einem korrekt durchgeführten PCB
Austausch dennoch nicht richtig funktioniert, muss wiederum
bestimmt werden, ob die Fehlfunktion tatsächlich an der
Elektronik liegt oder andere oder weitere Bauteile defekt
sind. Bei Problemen, die nichts mit der Elektronik zu tun
haben, wird ein Austausch derselbigen erfolglos bleiben und
das Problem unter Umständen sogar verschlimmern.
Insofern das Innere der Festplatte sauber und in Ordnung
ist, die Platte aber nach dem PCB Wechsel trotzdem nicht
richtig funktioniert, so kann das Problem auch an den
Festplatten-Adaptiven liegen.
Die Adaptiven sind ein Teil des internen Microprogramms
(Firmware) der Festplatte, welches für jede Platte
individuell in die CPU oder in den EEPROM-Speicher fest
geschrieben wird.
Dort sind mehrere Informationen wie die Firmwarerevision,
Headmap, Adressen und Spannungsparameter gespeichert. Bei
einem Elektronik-Austausch müssen diese Informationen
Berücksichtigung finden.
Individuelle Adaptive können in der Regel nicht ausgetauscht
bzw. ersetzt werden. Ein Elektronik-Tausch wird in so einem
Fall die Platte nicht wieder funktionsfähig machen.
Weitere Informationen können aus den dazugehörigen
Datenblättern der jeweiligen Festplatten-Serie entnommen
werden.
Umbau
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Festplatten. Sollte die Fehlfunktion einer
Festplatte an der Elektronik liegen, so kann eine
Reparatur mittels Austausch der Elektronik von einer
passenden Festplatte erfolgen.
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