Datenrettung-Infoportal

Datenverlust? Festplattenprobleme? USB-Stick nicht erkannt?

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Datenlöschung mit Datenvernichtungssoftware im Test

Eines Tages hat eine Festplatte, die bei uns seit über 5 Jahren in einem PC lief, SMART-Fehler gemeldet. Die Fehlermeldung lieferte mehrere Reallocated Sector Count Fehler. Bei der Festplatte handelte es sich um eine Maxtor 6E040L0. Die Festplatte war somit leider ein Fall für die Verschrottung und um sicher zu gehen, dass vorher alle Daten vernichtet wurden, haben wir eine Software zur Datenlöschung aus dem Internet heruntergeladen und getestet. Die Software verwendet einen 7-fachen Überschreiben-Algorithmus und arbeitet laut dem Hersteller nach dem Standard DoD 5220.22-M des US-Verteidigungsministeriums und dem VSITR-Standard des Bundesamts für Sicherheit/Informationstechnik (BSI). Laut Hersteller wird eine Festplatte in sieben Durchgängen überschrieben . Zuerst mit einem zufälligen Bitmuster. Als nächstes wird die Festplatte in fünf Durchgängen mit dem jeweils invertierten Bitmuster überschrieben. Anschließend wird die gesamte Festplatte mit dem Muster “010101” überschrieben.

Nach mehreren Stunden wurde die Datenlöschung durch die Software mit einer Erfolgsmeldung als abgeschlossen gemeldet. Im Anschluss haben wir zur Sicherheit den Inhalt der Festplatte mit der Software GetData Back auf RAW Daten gescannt. Tatsächlich hat die Datenlöschung erfolgreich alle Daten und RAW-Daten endgültig gelöscht. Über eine weitere Prüfung mit dem HexEditor wurde ebenfalls eine endgültige Löschung nachgewiesen.

Gleichzeitig ist ein Kollege von uns durch Zufall auf einen Artikel im Internet gestoßen. In dem Artikel ging es um unsichere Datenlöschung, auch wenn die Festplatte mehrmals überschrieben wurde. Selbst wenn die Daten gelöscht wurden, wurden noch Reste von Daten in den Blöcken gefunden, die in die Defekt-Tabellen von einer Festplatte aufgenommen wurden. Diese Blöcke sind normalerweise für eine Software und den Benutzer nicht verfügbar. Jedoch ist es jedem Datenretter oder Computer Forensiker möglich, die Tabellen mit den defekten Sektoren zu leeren, so dass die Sektoren danach wieder sichtbar sind. Zuerst waren wir skeptisch. Genau wie in dem Artikel geschrieben wurde, ging es in unserem Fall um eine Festplatte mit mehreren Reallocated Sector-Fehlern. Sprich Sektoren, die durch eine Defekt-Tabelle neu-adressiert wurden. Zur Überprüfung haben wir eine Firma beauftragt, die Tabelle zu leeren. Dazu wurde die Festplatte in ein Datenrettungslabor versendet. Es ging sehr schnell, schon nach 2 Tagen haben wir die Festplatte mit einem Begleitschreiben zurück erhalten: 604 defekte Sektoren wurden in der G-List (Grown defect list) überadressiert. G-List erfolgreich gelöscht.

Die Festplatte wurde mit der Software HexEditor untersucht und schnell wurden ein Paar Blöcke gefunden, die auf den ersten Blick wie Datenmüll aussahen, ein Informatiker konnte jedoch Datenbankstrukturen entdecken. Die Festplatte wurde danach mit der Software GetDataback untersucht. Beim Scannen hing sich die Software mehrmals auf, erst nach 5 Stunden war der Scan abgeschlossen - wahrscheinlich wurden nicht umsonst mehrere Sektoren in Defektliste aufgenommen. Danach haben wir einen gehörigen Schock bekommen, denn die Software hat tatsächlich mehrere Textdateien im RAW Scan wiederherstellt. Alle Dateien haben Ersatznamen bekommen. Nach genauem Durchblick der Textdateien wurde mehrere Reste von Windows Log Dateien, Lizenzbeschreibungen und Bibliotheken gefunden. Ein Großteil der Daten war nicht mal 512 Bytes groß, einige Textdateien hatten jedoch eine Größe von mehr als 512 Bytes und waren mehrere Seiten lang. Unter anderem wurde von Getdataback auch Reste von anderen Dateien wie Bilder, Datenbanken und Archive gefunden. Jedoch konnten wir die Dateien mit unseren Hilfsmittel nicht öffnen.

Fazit:

Wir haben Software zur Datenlöschung getestet, die sogar nach dem BSI Standard verfährt. Die Software arbeitet nach dem Prinzip des 7-fachen Überschreibens nach dem 5220.22-M-Standard des US-Verteidigungsministeriums und dem VSITR-Standard des Bundesamt für Sicherheit/Informationstechnik (BSI) und löscht dennoch nicht alle Daten.

Tipps aus Internet

Die Tipps aus den internet Fohren müssen mit Vorsicht angenommen werden. Auch wenn es einen Erfolgreichen Fall beschriebn wird, kann es nicht an jeder Datenverlust anpassen.

Eine begeisterte ethische Individualität gebraucht den Verstand, zu entdecken, was das Klügste ist, um es dann bleiben zu lassen, denn was wir im allgemeinen das Klügste nennen, ist selten das Edle.

Sören Kierkegaard
- Philosophische Schriften